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Integrative Förderung IF

Integrative Förderung in der Volksschule unterstützt Schülerinnen, Schüler, Klassen, Lehrpersonen und Eltern in besonderen Situationen in den Bereichen Lernen, Lehren und Verhalten.

Ziel ist, dass auch diese Schülerinnen und Schüler ganzheitlich vom Besuch der Regelkasse profitieren.

Die Heilpädagogin arbeitet präventiv in den Klassen mit. Die Regelklassenlehrperson und die Heilpädagogin besprechen Fragen zum Unterricht und zur Zusammenarbeit mit Eltern. Sie schaffen gemeinsam die Voraussetzungen, um im Unterricht die Denk-, Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit und die sozialen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schülern zu fördern.

Ein Beispiel aus dem Schulalltag
Die Heilpädagogin liest mit jedem Kind einen Text. Sie erfasst den Stand der Lesefertigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Gemeinsam mit der Regellehrperson werden in der Vorbereitung auf den unterschiedlichen Lernstand der Kinder passende Übungsangebote zusammengestellt. Im Unterricht begleiten beide Lehrpersonen die Kinder beim Üben. Nach dem Unterricht diskutieren die Lehrpersonen ihre Beobachtungen und planen den weiteren Leseunterricht. Die Heilpädagogin berät die Regellehrperson wie sie die Schülerinnen und Schüler gezielt im Leseunterricht fördern kann. An einem Gespräch werden die Eltern beraten, wie sie ihr Kind in der Leseentwicklung unterstützen können.

In Kurzinterventionen (maximal 12 Wochen) unterstützt die Heilpädagogin Schülerinnen und Schüler oder Lehrpersonen in besonderen Situationen. Die Heilpädagogin analysiert die Situation, bringt Vorschläge für Veränderungsmöglichkeiten zur Sprache und arbeitet mit allen Beteiligten zusammen.

Ein Beispiel aus dem Schulalltag
Ein Schüler weigert sich in die Schule zu kommen. Die Eltern wenden sich an die Lehrpersonen. Die Heilpädagogin nimmt telefonisch Kontakt mit den Eltern auf. Gemeinsam werden Unterstützungsmöglichkeiten diskutiert, die es dem Schüler ermöglichen wieder in die Schule zu kommen. Es wird abgesprochen, wer nun was konkret macht. Die Eltern schaffen es zu Hause, den Schüler dazu zu bewegen, in die Schule zu kommen. Die Heilpädagogin bespricht sich mit der Klassenlehrperson. Die beiden Lehrpersonen sprechen gemeinsam mit der Klasse. Die Mitschülerinnen und -schüler überlegen sich, wie sie den Schüler unterstützen können. Während den nächsten 12 Wochen arbeitet die Heilpädagogin im Einverständnis des Schülers und dessen Eltern an dieser Situation weiter. Nach diesen 12 Wochen wird entschieden, ob die Begleitung abgeschlossen oder längerfristig fortgesetzt wird.

Während einer längerfristigen Begleitung von Schülerinnen und Schülern fördert die Heilpädagogin auf Antragstellung der Schulleitung MR oder der Erziehungsberatung eine bestimmte Schülerin oder einen bestimmten Schüler. Kinder mit Lern-, Leistungs- oder Verhaltensschwierigkeiten oder Kinder mit einer Lernauffälligkeit oder mit einer Lernstörungwerden unterstützt.

Ein Beispiel aus dem Schulalltag
Ein Mädchen hat Schwierigkeiten, seine Gedanken schriftlich festzuhalten. Diese Schwierigkeit wirkt sich nicht nur im Deutschunterricht aus. Die Heilpädagogin arbeitet mit den Lehrpersonen des Mädchens zusammen, so dass die Lehrpersonen wissen, was sie vom Mädchen fordern dürfen und wo es mehr Unterstützung als andere braucht. Die Heilpädagogin erstellt eine Förderplanung. Sie arbeitet im Unterricht mit und unterstützt das Mädchen im Rahmen des regulären Unterrichts. Die Eltern und die Heilpädagogin tauschen sich regelmässig telefonisch aus. Die Eltern erzählen davon, dass die Hausaufgaben zu Hause regelmässig zu Auseinandersetzungen führen. Gemeinsam werden Veränderungsmöglichkeiten besprochen und es wird abgemacht, wer was wie anpackt. In regelmässigen Abständen (mindestens 1x pro Jahr) wird gemeinsam besprochen, ob die Begleitung durch die Heilpädagogin weitergeführt oder abgeschlossen wird.